Schweben-Träumen-Leben. Tove Janssons Mumin-Geschichten  
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Die Mumins

MuminZwischen 1945 und 1977 schrieb und illustrierte Tove Jansson 14 Mumin-Bücher, davon sind fünf Bilderbücher und neun Kinderbücher, wie beispielsweise „Geschichten aus dem Mumintal“ („Det osynliga barnet“, 1963) oder „Winter im Mumintal“ („Trollvinter“, 1957).

Die Mumins sind kleine nilpferdartige Trollwesen, die im idyllischen Mumintal leben. Zu den Wesen, die immer wieder in den Geschichten auftauchen, gehören Mumin, Muminpapa und Muminmama, Sniff, das Snorkfräulein und ihr Bruder sowie die kleine My, Mymla, Mumrik und Herr Hemul. Die ersten Bücher sind von einer fröhlichen Abenteuer-Stimmung geprägt. Häufiges Motiv ist das Überstehen äußerer Bedrohungen, der tolerante Umgang der Geschöpfe untereinander steht im Vordergrund.

Die Mumins erleben Missgeschicke und Abenteuer und kehren immer wieder glücklich in ihr Mumintal zurück. Hier herrscht eine Atmosphäre der gegenseitigen Toleranz und Sensibilität. Gefühle wie Freundschaft, Einsamkeit und Freiheit, aber auch Angst und Freude und Glücklichsein spielen eine große Rolle in den Mumin-Büchern.

Während die ersten fünf Mumin-Bände als Kinderbücher gelten, wendet sich die Reihe mit dem sechsten Band ins psychologisch beobachtende Drama.

Im Vordergrund stehen nunmehr innere Zwänge, Einsamkeit und das Altern. Das letzte Buch bietet keine durchgängige Handlung, sondern besteht aus kurzen, in sich abgeschlossenen Erzählungen – eine Form, die für die nachfolgenden Erwachsenenbücher von Tove Jansson prägend werden sollte.

Die Mumin-Bücher wurden in 38 Sprachen übersetzt und erfreuen sich dank der liebenswerten und humorvollen Charaktere weltweit großer Beliebtheit, insbesondere in Japan. International bekannt wurden die Mumins zunächst in den 1950er Jahren im West-Europa, ab den 1960er und in den 1970er Jahren dann in Ost-Europa und Asien. Die Geschichten der Mumins wurden verfilmt, kamen auf die Bühne oder wurden als Hörspiel aufgeführt. In Deutschland sind die Aufzeichnungen der Augsburger Puppenkiste besonders bekannt.

Noch heute sind die Mumins ein fester Bestandteil der finnischen Kultur. Seit 1987 gibt es in Tampere ein Mumin-Museum und 1993 öffnete ein Mumin-Freizeitpark in Naantali seine Pforten. Die Trolle schmücken einen beträchtlichen Teil finnischer Kinderprodukte, so dass finnische Kinder bereits mit der Muminwelt aufwachsen.

 

Tove Jansson

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